Neues Marketing-BBQ feiert Premiere

Wo beginnt Marketing, wo hört die Kommunikation auf? Sind diese Disziplinen im Zeitalter von Digitalisierung und Content-Marketing überhaupt voneinander trennbar? Oder hat Kommunikation etwa Marketing längst überholt? Mit lebhaften Diskussionen feierte das Marketing BBQ, ein neues Format der IHK zu Essen und des Marketing-Clubs Ruhr, Premiere im Stadion Essen. Die Gäste: Silke Lenz, Leiterin des Presse- und Kommunikationsamtes der Stadt Essen, Antje Pederzani, Geschäftsführerin vom BadKontor Essen und Thomas Siepmann, Inhaber der Agentur TAS Emotional Marketing. Die Moderation übernahm WAZ-Redakteur Torsten Schabelon.

Am Ende des Abends war klar: Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie Kommunikation und Marketing zueinander stehen, gibt es wohl nicht. „Worauf es ankommt, ist die gute Idee“, resümiert Thomas Siepmann. Der Kommunikationsprofi weiß, wovon er redet: Schließlich war seine Agentur verantwortlich für die Umsetzung des Projektes „Still-Leben Ruhrschnellweg“ im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010. „Das war eine Herkules-Aufgabe, zumal kein Media-Budget zur Verfügung stand“, erinnert er sich. Siepmanns Lösung: PR. „Wir haben täglich eine neue Geschichte geschrieben.“  Im Fokus standen die Menschen an den knapp 25.000 Tischen zwischen Duisburg und Dortmund. Es lohne sich bei jedem Projekt gut zu überlegen, welche Geschichte man erzählen möchte, betont er.

Marketing BBQ Expertenrunde
Marketing BBQ Expertenrunde

Zuvor hatte Silke Lenz beim Marketing BBQ einen Einblick in die Kommunikation der Stadt Essen gegeben. PR und klassische Kommunikationsarbeit, vor allem mit den lokalen Medien, sei sehr wichtig. Doch gerade für die jüngere Zielgruppe setze die Stadt auch auf eigene Informationskanäle. Die Mitarbeiter für Facebook, Twitter und Co. seien bis 22 Uhr und sogar am Wochenende im Einsatz, erklärt sie: „So erreichen wir die Bürgerinnen und Bürger in den Peak-Zeiten von Social Media.“ Da die vielen Anfragen von außen nur wenig Zeit übrig lassen, um selbst Themen zu platzieren, sei der Schulterschluss zwischen der Marketing-Abteilung der Stadt und dem Essener Stadtmarketing (EMG) sehr wichtig, um Essen und seine Veranstaltungsformate bekannt zu machen.

Während die Stadt Essen mit ihrer Kommunikation der Auskunfts- und Informationspflicht gegenüber einer sehr großen Zielgruppe gerecht werden muss, sind die Maßnahmen des Familienbetriebs BadKontor Essen vor allem im klassischen B2B-Bereich angesiedelt. Persönliche Empfehlungen seien angesichts der großen Konkurrenz sehr wichtig, berichtet Antje Pederzani. Ihre Firma grenze sich beispielsweise mit ihrer hochwertigen Ausstellung von den Mitbewerbern ab. Service, Beratung und Qualität – das seien die Kernkompetenzen, mit denen ein mittelständisches Unternehmen gegen den Internethandel bestehen könne. Auch Kampagnen in ausgewählten Magazinen und regelmäßige Events hätten sich bewährt, so Antje Pederzani. Social Media spiele in ihrer Kommunikation keine Rolle – umso mehr die eigene Homepage: „Etwa 70 Prozent der Besucher unserer Ausstellung kommen über unseren Internetauftritt zu uns.“

Gemeinschaftsveranstaltung der IHK zu Essen und des Marketing Club Ruhr
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Text von Sonja Strahl www.strahl-texte.de