Wie Sie die digitale Marketingvielfalt für Ihre Strategie nutzen können

SEO, SEA, Affiliate, Display Advertising, Voice Search, Marketingautomatisierung – im digitalen Marketing jagt ein Trend den nächsten. Wer soll da bloß den Überblick behalten? Thorsten Sachtje, Senior Consultant Digital Strategy bei der Duisburger Digital-Agentur Artefact, brachte für die Mitglieder und Gäste des Marketing Clubs Ruhr am 25. Februar 2019 Licht ins Dunke

Thermometer oder Thermostat?

„Sind Sie ein Thermometer oder ein Thermostat?“, fragte Sachtje in die Runde. Während ein Thermometer lediglich reagieren könne, sei ein Thermostat in der Lage, seine Umgebung aktiv zu beeinflussen. Ein reines Reagieren und „Mitziehen“ sei nicht zielführend, so Sachtje. „Hüten Sie sich vor blindem Aktionismus nach dem Motto: ‚Die Konkurrenz macht jetzt twitter – das brauchen wir auch.‘ Treten Sie stattdessen einen Schritt zurück. Fragen Sie sich, was Sie wirklich brauchen und finden Sie Ihre Strategie. Denn die gute Nachricht ist: Das Marketing selbst hat sich nicht verändert. Es gibt kein digitales Marketing – es gibt nur Marketing in einer digitalen Welt.“

Thorsten Sachtje vor ausverkauftes Haus

Die Kunden kennen

Amazon-Gründer Jeff Bezos soll einmal gesagt haben: „If you make things easier, people will do more of it.“ Nach diesem Prinzip schuf er einen Online-Shop mit großer Auswahl und geringen Hürden. Diese Pluspunkte führten zu mehr Kunden, die wiederum zu mehr Verkäufern, all die gemeinsam zu mehr Daten und die Auswertung dieser Daten wiederum zu einem immer größeren und immer besseren Shop.

Daten seien die Grundlage jeder erfolgreichen Marketing-Strategie, sagte Thorsten Sachtje. Nie sei es so einfach gewesen, seine Zielgruppe genau zu kennen und zu verstehen. Man müsse lediglich alle Daten, die einem zur Verfügung stehen, konsequent nutzen und zielgerichtet auswerten. Sei es aus Web-Analyseprogrammen, aus einem CRM-System, aus eigenen Apps oder zugekauften Daten von Drittanbietern – die Möglichkeiten seien nahezu unerschöpflich. „Ihr Ziel muss es sein, Ihre Kunden so gut zu kennen, dass Ihr Produkt zu 100 Prozent zu ihnen passt und genau zu der Zeit an dem Ort verfügbar ist, an dem es gebraucht wird. Wenn Sie das schaffen, brauchen Sie keine Werbung mehr – Ihr Produkt wird sich von selbst verkaufen, weil es so gut ist.“


Schritt für Schritt zur richtigen Strategie

Anstelle einer überstürzten digitalen Transformation empfahl Sachtje die duale Transformation: Einerseits gelte es, das Tagesgeschäft gewohnt routiniert zu bewältigen, andererseits müssten dabei Schritt für Schritt neue digitale Möglichkeiten mit eingebunden werden. 
Selbst Offline-Käufe im Einzelhandel könnten digital unterstützt werden, so Sachtje. Als Beispiel nannte er eine Google-Suche nach bestimmten Schuhen, in der auch die nächste Filiale angezeigt wird, die diese Schuhe in der entsprechenden Größe vorrätig hat. Mit den richtigen Daten sei eine solche Verknüpfung problemlos möglich. 
„Beginnen Sie mit einem kleinen Schritt“, schloss Sachtje. „Selbst wenn Sie nicht direkt zum Thermostat werden, vielleicht ja immerhin zum digitalen Thermometer.“

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Text erstellt durch Maria Leipold – Text. PR. Lektorat.