Wie die Essener Traditionsbrauerei Stauder seit 150 Jahren Marktanteile erobert

„Ist das eigentlich ein Traumjob, wenn man eine Brauerei führt?“ Auf diese und andere Fragen gab es am Abend des 17. September beim Marketing Club Ruhr spannende, aufschlussreiche und humorvolle Antworten. Die Essener Privatbrauerei Jacob Stauder hatte zum Clubabend in den so genannten Schalander geladen. Ein traditioneller Aufenthaltsraum für Brauer – und für die meisten Gäste war das bereits das erste Learning des Abends.

Hans Piechatzek mit Familie Staude
Hans Piechatzek mit Familie Staude

Brauereichef Thomas Stauder und seine Frau Ricarda plauderten gekonnt über Brau- und Familientradition, über aktuelle Strategien und die jüngsten Marketing-Insights der vergangenen Jahre. Denn obwohl Stauder-Pils über die Ruhrgebietsgrenzen hinaus nicht jedem ein Begriff sein dürfte, versteht es die familiengeführte Brauerei seit über 150 Jahren, ihre Stellung am Markt zu halten und in jüngster Zeit sogar zu verbessern. Und das in einem schrumpfenden Markt, wie Thomas Stauder berichtet: „Im Jahr 1976 lag der Jahreskonsum von Bier noch bei rund 151 Litern pro Person. Heute, gut vierzig Jahre später, sind es nur noch etwa 100 Liter. Um diesen immer kleiner werdenden Kuchen kämpfen deutschlandweit mehr als 1.000 Brauereien.“

Was kann man also tun, um weiterhin sein Stück vom „Kuchen“ abzubekommen und sich gegen die „Fernsehbrauereien“, wie Thomas Stauder seine großen Wettbewerber nennt, zu behaupten? „Wir setzen auf eine ganz klare Positionierung“, sagt er. „Wir sind authentisch, regional, legen großen Wert auf den persönlichen Kontakt und verpflichten uns zu kompromissloser Qualität.“

Diese Werte liegen voll im Trend und kommen bei den Essenern an. So verfügt Stauder über eine durchaus stattliche Fan-Gemeinde. Mehr als 20.000 Facebook-Fans und immerhin schon rund 2.600 Follower bei Instagram kann die Brauerei aktuell für sich verbuchen. Zusätzlich sind auch die Inhaber persönlich bei Facebook unterwegs, erzählen Geschichten und beantworten Fragen. „Wenn da unser Name steht, dann sind wir das auch“, bekräftigt Thomas Stauder. „Wir würden nie eine Agentur in unserem Namen schreiben lassen.“

In den vergangenen zehn Jahren wuchs die Stauder-Produktfamilie sukzessive: Stauder Fassbrause Zitrone, im Jahr 2012 die erste Fassbrause des Ruhrgebiets, das Jubiläums-Festbier „Jacob“, ein Retro-Bier mit Craft-Charakter in Anlehnung an den Namensgeber der Brauerei und nicht zuletzt der jüngste Familienzuwachs „Bierchen“, ein fruchtiges Bier mit speziellem Aromahopfen, sind nur einige der neueren Produkte, die nachhaltig zum Erfolg der familiengeführten Brauerei beitragen.

Seit 2011 sind die beiden Geschäftsführer Thomas und Axel Stauder auch regelmäßig im Großformat im Kernabsatzgebiet zu bestaunen. Eine launige Plakat-Kampagne mit grünem Sofa und Sprüchen wie „Die großen Brauereien machen richtig gute Werbung. Wir machen lieber richtig gutes Bier.“ sorgt dafür, dass Stauder in Essen und Umgebung stets präsent bleibt. Und, wenn es nach Thomas Stauder geht, in Zukunft auch in den Nachbarstädten die Rolle der Heimatbrauerei besetzt.

Unterstützt durch Privatbrauerei Jacob Stauder

Text erstellt durch Maria Leipold – Text. PR. Lektorat.