… und was man kurzfristig daraus lernen kann, erläuterte uns Alexander Hippe beim Marketing Club Ruhr am 17. August 2020. Der Digital-Experte und Managing Director der Agentur move:elevator aus Dresden plauderte beim Online-Clubabend beherzt aus dem Nähkästchen und berichtete vom eigenen Change-Prozess, dem Weg zum agilen Arbeiten und den Auswirkungen auf die Corona-Zeit.

Agilität – was ist das eigentlich?

„Agil? Das bedeutet doch ihr habt keine Regeln, oder?“ Oft hört Alexander Hippe Sätze wie diesen. „Das stimmt so natürlich nicht“, erklärte der Dresdener seinem Online-Publikum. „Natürlich gibt es auch beim agilen Arbeiten Regeln und Strukturen. Der Unterschied zum klassischen hierarchischen Arbeiten liegt vor allem darin, gemeinsame die Rahmenbedingungen und Erwartungshaltungen zu definieren und darin den einzelnen Teams mehr Entscheidungsspielraum zu geben und somit das Potenzial jedes Mitarbeiters optimal zu nutzen. Kompetente Teams organisieren sich selbst, so können bessere Lösungen gefunden und schnelle Entscheidungen getroffen werden. Agilität ist vor allem eine Antwort auf zunehmende Komplexität.“

12 Prinzipien zu agilem Arbeiten
12 Prinzipien zu agilem Arbeiten

Arbeiten in einer komplexen Welt

An zunehmender Komplexität mangele es in unserer aktuellen Zeit nicht, fuhr Hippe fort. Die zunehmende Vernetzung in der Industrie, die fortschreitende Digitalisierung und eine konsequente Globalisierung seien nur einige Schlagworte. „Märkte und Technologien, Themen und Anforderungen, alles verändert sich extrem schnell“, so Hippe. „Agilität beschreibt ein Mindset, wie wir in komplexen Umgebungen Ergebnisse erzielen können.“

Der Weg hin zum agilen Arbeiten erwuchs bei move:elevator aus zunehmenden internen Schwierigkeiten, erzählte Alexander Hippe: „Die Agentur ist stetig gewachsen, unsere Strukturen wurden dadurch immer träger, irgendwann waren alle nur noch gefrustet. Also musste eine Veränderung her. Zusammen mit sogenannten Agile Coaches haben wir deshalb vor drei Jahren damit begonnen, Stück für Stück unsere Arbeitsweise zu hinterfragen, unsere Strukturen zu verändern und dabei gelernt, agil zu denken und zu handeln.“ Seitdem sei die Zufriedenheit innerhalb der Agentur wieder deutlich gestiegen und es gebe heute auch eine viel höhere Kundenzufriedenheit als noch vor wenigen Jahren.

Wie wird meine Organisation agil?

Agiles Arbeiten erfordere ein Umdenken bei allen Beteiligten, so Hippe. Während die Mitarbeitenden lernen müssten, mehr Verantwortung und Eigenverantwortlichkeit anzunehmen, sei es Aufgabe der Führungskräfte, Teil des Teams zu werden, aktiv Entscheidungsfreiheiten abzugeben und die getroffenen Team-Entscheidungen dann auch zu akzeptieren. „Der Wunsch, agil zu arbeiten, muss aus den Menschen heraus kommen, sonst funktioniert es nicht“, sagte Alexander Hippe. Ganz wichtig sei gerade für den Anfang in jedem Fall die Zusammenarbeit mit einem Agile Coach. „Agile Coaches vermitteln das richtige Mindset, moderieren Konflikte und lehren mit viel Geduld, die eigenen Bedürfnisse für die Gruppe zurückzustellen.“

Und was hat das nun alles mit Corona zu tun?

„Auch in der Corona-Krise war viel Umdenken und Neuorganisation gefragt. Wie haben Hippe und seine Agentur diese Zeit erlebt? „Für uns als agile Organisation lief die Umstellung verhältnismäßig glatt. Denn die Teams organisieren sich ja sowieso selbst und jeder hat seine Verantwortlichkeiten. So war jedem klar, was er oder sie zu tun hat, auch im Homeoffice. Unsere größte Herausforderung waren tatsächlich die vielen Online-Meetings anstelle persönlicher Gespräche. Den Austausch von Angesicht zu Angesicht haben wir sehr vermisst.“

Text erstellt durch Maria Leipold – Text. PR. Lektorat.