Alles nur noch digital oder was?

Am 6. Mai trafen sich die JuMPs des Marketing Clubs Ruhr und ihre Gäste in der FOM Essen zu einer spannenden Podiumsdiskussion: Online- oder Offline-Marketing – Wo liegt die Zukunft und kann das eine ohne das andere erfolgreich sein? Vier Referenten aus unterschiedlichen Branchen berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen und stellten sich den Fragen des Moderators Ricardo Betting.

„Wir machen es sehr stark von unseren Zielgruppen abhängig, ob wir in der Kommunikation eher Online- oder Offlinemedien nutzen“, sagte Katrin Tholen, Projektmanagerin für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei der Landesinitiative IN4climate.NRW. Beispielsweise würden Einladungen zu Veranstaltungen immer noch oft klassisch per Post versandt. „Eine gedruckte Einladung in den Händen zu halten, wirkt für viele Menschen wertiger als eine E-Mail“, so Tholen.

Podiumsdiskussion "online vs. offline"
Podiumsdiskussion „online vs. offline“

Dem konnte auch Romain Deltour, Erlebnisbotschafter bei der Event-Agentur nice:-) Kommunikation, aus vollem Herzen zustimmen: „Wir machen Marken erlebbar und möchten unsere Kunden begeistern. Das geht bis heute oft besser über Offline-Maßnahmen als per Internet. Aber natürlich nutzen wir beispielsweise Social-Media-Kanäle zur Ankündigung unserer Veranstaltungen. Wir müssen ganz einfach da sein, wo unsere Zielgruppe ist.“

Dass man jedoch sogar eine Zielgruppe, die ausschließlich offline unterwegs ist, ins Netz holen kann, dafür war Marcel Bewersdorf der lebendige Beweis. Seit 2012 baute er als Leiter eCommerce für die POCO Einrichtungsmärkte das Online-Geschäft mit auf. „Alle haben gesagt das könne nicht funktionieren, schließlich kauft doch niemand Möbel online. Doch wir haben den Gegenbeweis angetreten. Heute macht POCO einen nicht unerheblichen Teil seines Umsatzes über den Online-Shop.“ Bewersdorf sei Online-Fan mit Leib und Seele, berichtete er: „Ich liebe es, dass alles, was man online tut, sofort harte, messbare Fakten liefert, die wir auswerten und bei Bedarf anpassen können. Nie war Marketinganalyse so einfach wie in der digitalen Welt.“


Und was hatte Christian Scherschel dazu zu sagen? Als Vollblut-Drucker und Geschäftsführer bei Teamwork Printmanagement GmbH müsste ihm die digitale Transformation doch zu schaffen machen, oder? „Natürlich ist der Offline-Bereich für uns extrem wichtig“, gab Scherschel zu. „Schließlich leben wir als Druckerei für Werbeartikel aus Kunststoff und Folie von Marketingmaßnahmen zum Anfassen.“ Dennoch schätze er die Möglichkeiten sehr, die die digitalisierte Welt heute bietet: „Durch Online-Maßnahmen erzielen unsere Kunden deutlich höhere Reichweiten als früher. Die verlängern sie dann zum Beispiel durch Aufkleber oder Drucksachen am Point of Sale in die reale Welt. Außerdem ist die Kommunikation mit den Kunden viel schneller geworden, das erleichtert unsere Arbeit enorm.“

Am Ende waren sich die Teilnehmer der Gesprächsrunde einig: „Online und Offline sind keine Gegensätze, wir leben in einer Online-plus-Offline-Welt. Die Digitalisierung schafft tolle Synergien, die sich alle Marketing-Fachleute zu Nutzen machen sollten“, fasste Moderator Ricardo Betting zusammen. Doch sei Online sicher nicht der einzige, zukunftsweisende Weg. „Alle Menschen schätzen den persönlichen Kontakt, wir möchten uns live und in Farbe begegnen. Das ist heute so und wird hoffentlich noch lange so bleiben.“

Unterstützt von der durch FOM Hochschule für Oekonomie und Management
Text erstellt durch Maria Leipold – Text. PR. Lektorat.